Aufbruch im Schumann-Haus Leipzig! – Neueröffnung des experimentellen Klangraums

Im Rahmen der Schumann-Festwoche und den Feierlichkeiten des 175. Jahrestages der Hochzeit von Robert und Clara Schumann wurde am 11. September der neue experimentelle Klangraum im Schumann-Haus Leipzig feierlich eröffnet. Zahlreiche Prominenz aus der Leipziger Politik und Kunstszene wie der polnische Honorarkonsul Markus Kopp, der Direktor des Bacharchivs Prof. Dr. Peter Wollny und der Direktor des Mendelssohn-Hauses Jürgen Ernst waren der Einladung des Schumann-Vereins Leipzig e.V. gefolgt und unterstrichen damit die große Bedeutung des Klangraums für die Kultur- und Musikvermittlung der Stadt Leipzig.
Für den Leipziger Klangkünstler Erwin Stache, verantwortlich für die verschiedenen Klanginstallationen des Raumes war entscheidend, dass „der Besucher eine Möglichkeit hat, mit dem Raum musikalisch zu spielen.
Die Gegenstände, die an der Decke hängen, stammen entweder aus der Zeit Robert Schumanns oder weisen auf technische Erfindung dieser Zeit hin. Jedes Objekt lässt Töne, Geräusche oder ganze Musikstücke erklingen, wenn man sich darunter stellt. Selbst das Klavier im Raum spielt wie von Geisterhand.“
Frank-Steffen Elster, Vorstandsvorsitzender des Schumann-Vereins betonte, dass mit der Eröffnung des Klangraumes der erste Abschnitt der Erneuerung und Erweiterung des gesamten Schumann-Museums gelungen ist. Bis 2024 kommen das erste Clara-Schumann Zimmer Deutschlands, ein interaktiver Spielhörplatz im Innenhof, ein Hörkabinett sowie die komplette Neugestaltung der bestehenden Ausstellung hinzu. Künftig werden alle Leipziger und die vielen Gäste der Stadt diesen Klangraum besuchen und erkunden können. Er lädt zum Komponieren und Improvisieren ein und wird vor allem eins bereiten – Spaß am Musizieren.
Das sieht Sibylle Nowak, Schulleiterin der ebenfalls im Schumann-Haus befindlichen Freien Grundschule „Clara Schumann“, ebenfalls so. Der neue Klangraum wird das Herzstück unserer musikalischen Ausbildung sein. 359 Jungen und Mädchen werden hier im Chor-, Musik-, Ensemble- und Instrumentalunterricht auf ganz neue Weise mit Klängen experimentieren können. Ein Raum, der Horizonte öffnet und alle Sinne anspricht.
Gregor Nowak, Geschäftsführer des Schumann-Vereins Leipzig e.V. fügt hinzu: „ Dieser Klangraum ist gemeinsam realisiert worden. Er zeigt deutlich, welche Kraft dahintersteckt, wenn alle Beteiligten eines solchen großen Projektes sich als Partner verstehen und sich in hohem Maße mit diesem Vorhaben identifizieren.“
Zum Hochzeitstag der Schumanns am 12.9.2015 steht dieser einzigartige Klangraum erstmals der Öffentlichkeit zur Verfügung. Zukünftig wird er an allen Wochenenden für die Gäste des Schumann-Hauses von 10 bis 18 Uhr geöffnet sein, an Wochentagen steht er ausschließlich für Schulklassen und Reisegruppen zur Verfügung.
Zahlen und Fakten Konzipiert und baulich betreut wurde der experimentelle Klangraum durch das Atelier für visuelle Kommunikation „Homann Güner Blum“. Die Klanginstallationen wurden vom Klangkünstler Erwin Stache entwickelt und umgesetzt. Baubeginn war der 20. Juli 2015, Bauende 21. August 2015. Insgesamt wurden rund 135.000€ investiert, möglich wurde die Realisation durch die Unterstützung der Rahn Dittrich Group, der Freien Grundschule Clara Schumann, der Carl Orff-Stiftung, der Firma Blüthner, der LBBW-Sachsen Bank, der Stiftung „Leipzig hilft Kindern“ und dem Förderverein der Freien Grundschule.
Das Schumann-Haus Leipzig Das Leipziger Schumann-Haus, erster gemeinsamer Lebensmittelpunkt von Robert und Clara Schumann, ist als Museum, Veranstaltungsort und Bildungszentrum ein Musterbeispiel für eine lebendige Musikvermittlung. In den ehemaligen Wohnräumen erzählt eine stetig wachsende Ausstellung über das Leben und Schaffen des Komponistenehepaares, im historischen Musiksalon finden jährlich über 40 Konzerte mit renommierten Künstlern statt und durch die Präsenz der Schüler und den musikalischen Schwerpunkt der ebenfalls im Haus befindlichen Freien Grundschule entsteht im gesamten Gebäude eine von Musik erfüllte Atmosphäre.

 

Bild:Robert Schumann 1839/ wikipedia