← zurück zur Kategorie Argos-Journal , Energie und Umwelt

Die Wolkenmacher

Entsorgen Sie noch oder nutzen Sie schon? – Abwärme als Rohstoff

Ergänzung zum ARGOS – Artikel von Bernd Felgentreff

Droht tatsächlich der Untergang des Abendlandes, wenn wir uns der energetischen Transformation unserer Energieversorgung ganz ohne Heizöl, Erdgas, Uran und Braunkohle zuwenden? – Oder ist es nicht eher eine spannende Herausforderung, genau das in absehbarer Zeit zu erreichen? Fakt ist,

dass man eines der größten ungenutzten energetischen Potenziale als Anergie negiert, obwohl die Nachnutzung niedertemperaturiger Wärme in mittelbarer Nähe dringend benötigt wird. Bis circa 230 Grad Kelvin (ca. 60°C) wird Abwärme sehr oft unter dem Begriff „Anergie“ (in einem Prozess nicht nutzbare Energie) bezeichnet und über Rückkühlwerke an die Außenluft entsorgt. Energie, die anderweitig, 100 Meter neben der Abwärmequelle, für die Beheizung des Kindergartens oder des gesamten Wohnquartieres als Heizenergie nützlich sein und so Erdgas- oder Heizölverbrauch vermeiden könnte.

Ein Beispiel von morgen:

Moderne Elektrolyseure produzieren aus 10 kWh Strom 7 kWh Wasserstoff und 3 kWh Wärme, mindestens – denn das Lagern und Transportieren benötigt auch noch 1 kWh. In der anschließenden Wasserstoffnutzung wird aus den 7 kWh Wasserstoff wieder 7 kWh Wärme (immer!). Nicht das Verbrennen von Wasserstoff zu Heizzwecken, sondern die Abwärmenutzung bei der Herstellung und der industriellen Nutzung von Wasserstoff sollte unseren Fokus haben.

So zeigt der Vergleich mit der Abwärme aus dem Gärrestelager einer Biogasanlage deutlich wie unterschiedlich es ist Abwärme gegenüber der direkten Nutzung von Wasserstoff als Heizgas zu verwenden. Dazu kommt, dass der Biogasbauer ihr direkter Partner sein könnte. Im Gegensatz dazu sind es vom Stromhersteller, über Wasserstoffproduzent, Gaslager- sowie Gasnetzbetreiber bis zu Ihren Gaskessel bis zu fünf Handelsstufen.

Kommentieren Sie den Artikel: