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Wer antwortet, verantwortet

Eine Rezension von Holger Schmahl

Ein Kommunikationsprofi, promovierter Geistes- und Sozialwissenschaftler, Psychologe, Journalist und Unternehmer, schreibt ein Buch über „Kommunikation“. Das verspricht eine interessante Lektüre. Und Kurt E. Beckers Buch „Die entkoppelte Kommunikation. Warum wir immer mehr wissen, aber immer weniger verstehen“ hält, was es verspricht. Es stellt unter Kommunikations-Gesichtspunkten nämlich nichts Geringeres als unser Leben und Arbeiten auf den Prüfstand: Der Einzelne in seiner Verantwortung wird von Becker genauso durchleuchtet wie das Kollektiv.

„Wer antwortet, verantwortet“ lautet Beckers Credo, das er mit nicht enden wollenden pointierten Einsichten in unseren Kommunikationsalltag unterlegt – von der menschlichen Anfälligkeit zum Selbstbetrug, über die Unfähigkeit, Wahrheit von Lüge und Fakten von Fakes unterscheiden zu können, bis hin zum Kommunikationsaktivismus, der seinen Zweck in sich selbst findet und einer Verantwortung, die zur unverbindlichen Floskel mutiert. Motto: Erlaubt ist, was der Richter nicht verbietet.

Dieses Buch gehört in die Lehrpläne der Medien- und Sozialwissenschaften aller deutschen Universitäten. Vor allem jedoch sollte es von jenen gelesen werden, die in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft Verantwortung tragen. Ein Lektüre-Muss letztlich für alle, die um ihr Selbstverständnis in dieser bizarren Welt ringen!

Kurt E. Becker: Die entkoppelte Kommunikation. Warum wir immer mehr wissen, aber immer weniger verstehen, handliche 229 Seiten erschienen in Lindemanns Bibliothek zum Preis von 12,80 € in der Printversion und für 9,99 € im E-Book.

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